Bienenwachstücher

Bienenwachstücher

Heute haben wir einen etwas aufwendigeren Tipp für dich, bei dem du vielleicht auch etwas Hilfe von einem Erwachsenen benötigst. Aber es ist eine ganz wunderbare Möglichkeit, etwas Gutes für die Umwelt zu tun!

Der Verbrauch von Verpackungen in Deutschland nimmt weiter zu – er stieg 2018 erneut auf ein Rekordhoch von 18,9 Millionen Tonnen. Jeder einzelne Bürger produzierte rechnerisch 227,5 Kilogramm Verpackungsabfall. (ARD Tagesschau, 27.10.2020)

Dass wir daran etwas ändern müssen, ist ja wohl klar. Also fangen wir an! Wir zeigen eine Möglichkeit, Alu- und Frischhaltefolie im Haushalt zu vermeiden. Bienenwachstücher sind eine super Alternative und schöner aussehen tun sie auch noch.

Du  brauchst dazu:

  • Bienenwachsperlen (bekommt man z.B. im Internet, Bastelbedarf, Drogerien, Apotheke, Reformhaus o.ä. oder auch bei einem Imker vor Ort)
  • Baumwollstoff (Meterware oder auch alte Trockentücher)
  • (Zacken-)schere, Stift, Vorlagen (z.B. Teller, Topf)
  • Backpapier, Bügeleisen, Küchenkrepp
  • Evtl. ein altes Glas, Pinsel, Kochtopf

Ganz wichtig: Benutze wirklich nur Bienenwachs! Kerzenwachs enthält gefährliche Giftstoffe, die möchte niemand später an den Lebensmitteln haben!

Zeichne dir die gewünschte Form auf gewaschenen Baumwollstoff vor. Z.B. umrande einen Teller. Kleiner Tipp aus der Nähkiste – benutze dafür einen radierbaren Tintenroller, der verschwindet später bei Hitze (bügeln) von selbst. Du kannst runde Formen machen für Schüsseln oder auch ein eckiges Tuch, in das man später ein Pausenbrot einpackt. Schneide den Stoff aus, gut eignet sich dafür eine Zackenschere, muss aber nicht.

Nun gibt es zwei Varianten. Wir haben beide getestet und fanden den Backofen (80°Grad, Ober- und Unterhitze) einfacher.

  1. Lege Backpapier auf ein Backblech und den Stoff darauf. Verteile die Wachsperlen großzügig darauf. Etwa so, als würdest du einen Kuchen mit Schokostreuseln bestreuen. Du kannst das Tuch nun schon in den Backofen schieben oder aber noch mehrere Tücher (ca. 3-4 Stück) schichten. Auf jedes neue Tuch, muss wieder eine Schicht Wachsperlen.
  2. Schiebe das Blech in den Ofen. Nun heißt es warten, bis die Perlen geschmolzen und der Stoff „geölt“ und nass aussieht. Das kann schon einige Minuten dauern.
  3. Lege dir in der Zwischenzeit in der Nähe des Backofens ein weiteres Backpapier (mit einer alten Unterlage, z.B. einem Handtuch) bereit und schalte das Bügeleisen ein (höchste Stufe, ohne Dampf).
  4. Nehme vorsichtig das erste Tuch aus dem Backofen (Vorsicht – das Blech ist heiß!) und lege es auf das Backpapier. Decke es mit einem weiteren Backpapier ab und bügel darüber, dass sich wirklich noch der letzte Rest Wachs verteilt.
  5. Öffne das Papier und lege das Wachstuch auf eine gerade Fläche zum auskühlen (z.B. auf ein Brett oder einfach auf den Fußboden mit einer Unterlage).
  6. Mache dieses nun mit allen Tüchern. Du musst zum bügeln nicht jedes Mal neues Backpapier nehmen.
  7. Wische das Bügeleisen am Schluss mit Küchenkrepp ab.
  8. Nach dem Erkalten bist du schon fertig. Durch die Handwärme passen sich die Tücher jeder Form an, in dem man kräftig über den Rand streicht.

Reinigung & Pflege: Die Tücher können mit einem lauwarmen Spüllappen / Spülwasser abgewischt werden. In die Waschmaschine gehören sie nicht, da sich dann das Wachs löst. Wenn die Tücher „Risse“ bekommen, kannst du sie einfach noch einmal zwischen Backpapier bügeln. Dann sind sie wieder wie neu! Bienenwachs wirkt auch antibakteriell. Über Keime muss man sich also eigentlich auch keine Sorgen machen.

Die andere Variante ist das Wasserbad. Wir fanden, dass diese Form einfacher klang. Im Praxistest fanden wir das dann aber nicht mehr. Aber das ist vielleicht Geschmackssache.

  1. Stelle ein altes Glas, gefüllt mit den Wachsperlen in einen Topf mit Wasser und erhitze dieses (ähnlich wie Kuvertüre schmelzen).
  2. Lege das Backpapier bereit und das erste Baumwolltuch darauf.
  3. Wenn der Wachs geschmolzen ist, pinsel das Tuch damit ein. Lege ein Backpapier darauf und mache die Schritte „bügeln, erkalten etc.“ wie in der ersten Variante beschrieben.
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